Förderprogramm Kunst

Förderung von jungen Künstlern als Teil gesellschaftlicher Verantwortung

Anfang 2016 hat die Volksbank das Förderprogramm Kunst gestartet mit der Zielsetzung, junge Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zu Münster und dem Münsterland zu fördern und bei ihrem Start in die Selbstständigkeit zu unterstützen.

Nach drei Förderzyklen und insgesamt zwölf geförderten Künstlerinnen und Künstlern wurde das Förderprogramm weiterentwickelt und startete mit dem Förderzyklus 2022/23 mit einer Neuauflage, um das Förderanliegen noch passgenauer an den individuellen Bedürfnissen der Künstlerinnen und Künstler auszurichten.

start³ - Förderung junger Gegenwartskunst der Volksbank im Münsterland eG 2024/25

Ausschreibung neuer Förderzyklus

Die Volksbank im Münsterland eG schreibt zum zweiten Mal ihre Förderung junger
Gegenwartskunst für Alumni der Kunstakademie Münster für den Zeitraum 2024/25
aus. Diese möchte eine passgenaue Unterstützung in den richtungsgebenden
Entscheidungsprozessen kurz nach Abschluss des Akademiestudiums bieten, in denen
sich der Lebensentwurf der bildenden Künstler:innen erstmals unabhängig vom
Ausbildungsgeschehen konkretisiert.

Das zyklische Förderprogramm umfasst 24 Monate, in denen drei Förderinstrumente
und insgesamt fünf Stipendien vergeben und umgesetzt werden:

  1. Ein Produktionsstipendium für die Konzeption und Produktion eines neuen
    Werks/ Projekts/ o.Ä. Die Höhe des Stipendiums beträgt 8.500 Euro. Davon
    stehen 7.000 Euro für die Produktion und 1.500 Euro als Zuschuss für eine
    mögliche Präsentation in Münster oder im Münsterland zur Verfügung.
  2. Ein Katalogstipendium für die Konzeption und Produktion eines Einzelkatalogs
    oder Künstler:innenbuchs verbunden mit einer Buchpräsentation in
    Münster in Höhe von 9.000 Euro.
  3. Drei Startstipendien, verbunden mit einer moderierten Publikumsveranstaltung
    (Werkpräsentation, Performance, Künstler:innengespräch, Arbeitsvorhaben
    o.Ä.) in Münster in Höhe von je 6.000 Euro.

Alle drei Förderinstrumente werden von der Programmleitung, Frau Antonia Lotz,
begleitet und mit ihrer Unterstützung umgesetzt. Sie ist Ansprechpartnerin in allen
konzeptuellen und inhaltlichen Belangen.

Die Auswahl der Förderkandidat:innen findet durch eine unabhängige Fachjury statt.
Ein Rechtsanspruch auf ein Stipendium besteht nicht. Das Urteil der Jury ist verbindlich
und unanfechtbar.

Die Förderung und die damit verbundenen Projekte und Präsentationen werden im
Förderzyklus 2024/2025 realisiert. Während des Förderzyklus finden zusätzliche
Vermittlungsangebote in Absprache mit den geförderten Künstler:innen statt. Am
Ende des Zyklus erscheint eine Publikation als Förderbroschüre für die Geförderten und
den Förderer.

Jurystatement (Stand: 10.04.2024)

Die Volksbank im Münsterland eG freut sich über die Bekanntgabe ihrer Förderung junger Gegenwartskunst für den Förderzyklus 2024/2025. Am 15. Februar 2024 hat eine unabhängige Fachjury bestehend aus Susanne Figner (stellvertretende Direktorin Museum Kurhaus Kleve), Marlin de Haan (Künstlerin), Dietmar Dertwinkel (Vorstandsmitglied der Volksbank im Münsterland eG) und Antonia Lotz (Programmleitung start3) aus 26 Bewerbungen fünf Alumni der Kunstakademie Münster – Masako Kato, Maria Renee Morales Garcia, Leila Orth, Lioba Schmidt und Mila Stoytcheva – ausgewählt und ihnen drei verschiedene Stipendientypen verliehen. Das Jurystatement zur Auswahl der Kandidatinnen lautet:

Das Produktionsstipendium geht an die Künstlerin Masako Kato, die sich mit ihrem über mehrere Ausstellungen fortentwickelnden kooperativen Projekt mit der Wahrnehmung unseres Alltags und den sich daraus ergebenden Fragen zur Natur des Menschen beschäftigt. Die Arbeiten, die 2025 in Münster präsentiert werden, entstehen auf und durch die Reise der Künstlerin in Japan und in Verbindung mit deren dortigen Präsentationen in drei verschieden Städten. Dialog, Mobilität, ortspezifische Recherchen finden Ausdruck in den von Masako verwendeten digitalen Medien, der Produktion von Sound und Video, die die Künstlerin mit Zeichnungen und Collagen zu poetischen Videoessays verwebt.

Die Künstlerin Leila Orth erhält das Katalogstipendium, mit dem sie ein Künstler:innenbuch über ihre langjährige Auseinandersetzung mit Orten des Gedenkens produzieren wird. Dabei gilt ihr Interesse möglichen anderen Formen der Erinnerungen, die neben Denkmälern und Gedenkstätten existieren. Eine Suche nach neuen Ansätzen des Erinnerns und Gedenkens fern kolonialer und patriarchaler Vergangenheiten, mit denen sich Orth in ihren Arbeiten auseinandersetzt und deren Unantastbarkeit sie zu brechen sucht. Das Buch wird den Prozess ihrer Arbeit sichtbar machen, diesen reflektieren und weiterdenken, um neue Formen einer transnationalen Erinnerungskultur zu schaffen.

Die drei Startstipendien gehen an Maria Renee Morales Garcia, Lioba Schmidt und Mila Stoytcheva. Maria Renee Morales Garcia arbeitet mit Text, Textilien und Ton. Sie kombiniert diese Elemente um Werke, Projekte und Performances zu schaffen, die so vielschichtig wie Identitäten sind. Ihre Werke aus recycleten, second hand und umweltbewussten Materialien bieten dem Publikum die Möglichkeit der aktiven Teilnahme und schaffen Räume zur Stärkung der eigenen Identität durch die kritische Hinerfragung derselbigen.

Lioba Schmidts durch Malerei, Film und Tanz inspirierte filmische Auseinandersetzung gilt dem menschlichen Körper. Themen wie Tattoos, Körperbehaarung und intime Beziehungen, die vordergründig besonders unter jungen Menschen Gesprächs- und Lebensthemen sind greifen tief in gesellschaftliche Tabus ein, brechen festgefahrene patriarchale Denkmuster rund um das menschliche Verhältnis zu Körper, Tier, Sex, Haaren, Weiblichkeit und Männlichkeit auf.

In ihrer künstlerischen Praxis setzt sich Mila Stoytcheva intensiv mit den Strukturen der gewohnten Alltäglichkeit auseinander. Mit den Mitteln der Performance untersucht sie das Potential der Kommunikations- und Konsumgeflechte gesellschaftlicher und zwischenmenschlicher Bedingungen und Existenzmodelle und hinterfragt deren Einfluss auf unser Handeln und Verhalten. Humor, Selbstreferentialität, Rollenspiel, Experiment und Spontaneität sind einige der Werkzeuge, die sie in ihren multimedialen Installationen und Performances zum Einsatz bringt.

Freuen sich auf den kommenden Förderzyklus (v.l.n.r.): Dietmar Dertwinkel (Vorstand Volksbank im Münsterland), die Förderkünstlerinnen Mila Stoytcheva, Leila Orth, Maria Renee Morales Garcia, Lioba Schmidt und Masako Kato, Lorena Glatz (Leiterin Kunst- und Kulturausschuss Volksbank im Münsterland), Stephanie Sczepanek (Vermittlung) und Antonia Lotz (Programmleitung).

Weitere Informationen zur Förderung junger Gegenwartskunst der Volksbank im Münsterland unter start3.de.

Kunst als Teil des genossenschaftlichen Förderauftrags

„Wir sehen das Förderprogramm Kunst als Teil unseres genossenschaftlichen Förderauftrags. So fördern wir mit einem jährlichen Budget von rund 300.000,00 Euro Projekte und Initiativen in den Bereichen Sport, Soziales, Kultur und Wissenschaft. Mit unserem Förderprogramm Kunst wollen wir nicht nur junge Künstler am Start ihrer Tätigkeit als freie Künstler unterstützen, sondern auch über die Kunst Menschen zusammenführen und Kommunikation initiieren“, so Vorstandsmitglied Thomas Jakoby, der das Programm initiiert hat und begleitet.

 

Junge Malerei aus dem Münsterland

Das Institut engagiert sich über das bankeigene Förderprogramm start³ - Förderung junger Gegenwartskunst hinaus – so ist jetzt der erste Kunstkatalog der Bank ‚Junge Kunst aus dem Münsterland‘ entstanden.