Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr
2022 hat es eine Kehrtwende im Immobilienbereich gegeben. Mit voller Wucht ist aus einem gesunden Verkäufermarkt in wenigen Wochen ein Käufermarkt entstanden. Gründe für diese Entwicklung liegen hauptsächlich in den stark gestiegenen Bauzinsen, der hohen Inflation und Unsicherheit durch die Krisen (z.B. Krieg in der Ukraine).
Bereits seit Mitte 2022 stehen die Immobilienpreise unter Druck, da die Nachfrage erheblich zurück gegangen ist. Bestandsimmobilien haben seit Beginn der Preiskorrektur Abschläge zwischen 10 bis 20 % hinnehmen müssen.
Der Preisrückgang ist bei unrenovierten und energetisch schlechten Immobilien stärker ausgefallen, da Käufer heute mehr nach bereits renovierten Immobilien suchen. Gründe sind hierfür, die Angst vor nicht kalkulierbaren Kosten, fehlende Handwerker und stark gestiegene Kosten für Baumaterial.
Der Erwerb von Neubauwohnungen ist aufgrund der gestiegenen Zinsen merklich eingebrochen. In diesem Segment sind aufgrund gestiegener Baukosten und Personalkosten keine starken Preisabschläge umsetzbar. Viele Bauträger haben Neubauvorhaben aufgeschoben und beenden aktuell nur angefangene Objekte. Somit wird das Angebot an Wohnraum nicht wie gewünscht steigen, sondern sogar die Knappheit verstärkt. Viele Unternehmen und Kaufinteressenten hoffen auf eine Rückkehr staatlicher Förder-maßnahmen, welche die Neubautätigkeit wieder unterstützen soll.
Im Jahr 2022 gelang es der Volksbank Immobilien Münsterland GmbH fast 500 Immobilien in der Region mit einem Kaufpreisvolumen von über 137 Mio. Euro zu vermitteln. Der Ergebnisbeitrag konnte gegenüber 2021 um 2 % auf knapp 6,12 Mio. Euro gesteigert werden.
Als regional ansässiger Makler von Immobilien hat die Volksbank Immobilien Münsterland GmbH es geschafft, entgegen dem Markt, die Stückzahl im Verkauf geringfügig zu steigern. Gefallene Immobilienpreise sind der Grund für ein niedrigeres Ergebnis beim Kaufpreisvolumen.
Der Mietmarkt wird immer enger und es gibt wenig Angebot. Damit waren die Umsätze der Vermittlung von Mietimmobilien bei der Volksbank Immobilien Münsterland GmbH rückläufig.
Im Geschäftsbereich der Immobilienfinanzierungen war das erste Halbjahr 2022 noch von einer starken Baufinanzierungsnachfrage bestimmt. Dabei konnten vor allem aufgrund der attraktiv niedrigen Zinsen viele Finanzierungen vermittelt werden, bei denen Zinsfestschreibungen von bis zu 30 Jahren eine langfristige Planungssicherheit für die Kundinnen und Kunden bieten. Die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen haben dann im zweiten Halbjahr 2022 zu einem rückläufigen Geschäft geführt. Insgesamt hat die Volksbank Münsterland Nord 3.173 Finanzierungsvorhaben der Kundinnen und Kunden im Jahr 2022 unterstützt und dabei im privaten Neugeschäft ein Finanzierungsvolumen von 796 Mio. Euro erreicht.
1.Quartal 2023
Im gesamten Geschäftsgebiet war im ersten Quartal weiterhin eine Zurückhaltung beim Immobilienerwerb zu spüren. Seit März hat sich der Immobilienmarkt etwas stabilisiert und die Nachfrage von Kaufinteressenten ist wieder stark angezogen. Besichtigungstermine waren wieder gefragt und Immobilienverkäufer blicken positiv in die Zukunft.
Energieeffizienz und Modernisierung sind die Themen der Stunde und beschäftigen jeden Käufer. Die Fragen zur Energiebilanz der Bestands-häuser werden intensiver diskutiert und Fachleute (wie Energieberater und Fachunternehmen) werden frühzeitig von Käufern zu Rate gezogen.
Langfristig dürften die Preise „nachhaltiger“ Immobilien weiter steigen. Die aktuellen politischen Diskussionen werden die Preisdifferenz zwischen sanierten und unsanierten Objekten weiterhin vergrößern.
Aktuelles
Geschäftsführer Kockmann: „Die Suchkriterien unserer Interessenten haben sich geändert. Neubau wird gegen Kauf und Sanierung von gebrauchten Immobilien getauscht. Dadurch kommen im gesamten Geschäftsgebiet bereits eine Mehrzahl an Neubau-Grundstücken wieder an den Markt. Auch bei Grundstücken ist zu spüren, dass die „beste“ Lage das ausschlaggebende Kriterium für den Bau und Kauf der eigenen vier Wände wird. Wir raten gerade allen Kaufinteressenten vor einem Immobilienkauf ein aktualisiertes Finanzierungsgespräch zu führen.“
Geschäftsführer Howe ergänzt: „Die Immobilienbranche hat sich in den letzten Monaten erheblich verändert“. Trotz der neuen Rahmenbedingungen wollen wir unser Angebot an attraktiven Immobilien weiter ausbauen. Das Angebot wird größer da viele Hausverkäufer Angst vor weiter fallenden Preisen haben. Zusätzlich machen sich gerade ältere Immobilienbesitzer große Gedanken/Sorgen über die notwendigen energetischen Sanierungen und die damit verbundenen Kosten.
Im März 2023 wurde der angekündigte Umzug des Büros Rheine an den Marktplatz in das ehemalige Ladenlokal „Radio Saatjohann“ erfolgreich umgesetzt. „Durch diese zentrale Lage erhoffen wir uns eine noch größere Nähe zu unseren Kunden und Nichtkunden. Gerade in der jetzigen Marktphase ist Präsenz für uns wichtig. Ferner werden die uns anvertrauten Immobilien noch besser und hochwertiger präsentiert.
Deshalb haben wir uns entschlossen, auch an Samstagen für unsere Kaufinteressenten und Verkäufer das Büro von 10 bis 13 Uhr zu öffnen.“
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