Geschäftsjahr 2020: Wachstum trotz Pandemie – Volksbank Münsterland Nord eG lädt zur ersten digitalen Vertreterversammlung

Münster

Am Donnerstag, den 17. Juni 2021, fand die erste Vertreterversammlung der im letzten Jahr durch den Zusammenschluss der VR-Bank Kreis Steinfurt, Vereinigte Volksbank Münster und Volksbank Greven entstandenen Volksbank Münsterland Nord statt. Bereits zu Jahresbeginn deutete sich aufgrund der Corona-Pandemie an, dass größere Präsenzveranstaltungen wie die Vertreterversammlung nicht wie gewohnt durchgeführt werden können. Insoweit entschied der Vorstand um Friedhelm Beuse, Thomas Jakoby, Hubert Overesch und Ulrich Weßeler in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat für eine virtuelle Vertreterversammlung. „Zu unserem Bedauern“, so Beuse, „war eine Präsenzveranstaltung in diesem Umfang zur Sicherstellung der erforderlichen Beschlüsse der Vertreterversammlung in diesem Jahr nicht möglich. Die behördlichen Auflagen sowie die Gesundheit unserer Mitglieder und Vertreter haben den Ausschlag bei unserer Entscheidung gegeben.“ Die Vertreterversammlung ist das wichtigste Organ einer Genossenschaftsbank und entscheidet z.B. über Gewinnverwendung, Besetzung des Aufsichtsrates oder Satzungsänderungen.

Nahezu 300 Vertreter und Gäste waren bei der digitalen Versammlung dabei. Wolfgang Scheiper, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Münsterland Nord, begrüßte die Mitgliedervertreterinnen und -vertreter und führte durchs Programm. Die ausführliche Vorstellung des abgelaufenen Geschäftsjahres übernahm in diesem Jahr Vorstandsmitglied Friedhelm Beuse. Seine Bilanz: Die Genossenschaftsbank wächst trotz der Pandemie. "Unsere Volksbank sieht sich in der Krise gut aufgestellt. Daher werden wir unseren Mitgliedern eine Dividende von 3 % für ihr Vertrauen ausschütten.“ Laut dem Bericht über das Geschäftsjahr 2020, den die Bank vorlegte, habe die Volksbank Münsterland Nord große Anstrengungen unternommen, um den Privat- und Firmenkunden in der Corona-Krise ein verlässlicher Vertragspartner zu sein. Beuse betonte: „Auch in der Krise haben wir unsere Bankdienstleistungen gewohnt zuverlässig anbieten können. Vor allem, weil wir in den vergangenen Jahren das digitale Serviceangebot umfassend ausgebaut haben, was sich jetzt in Zeiten von Corona besonders bewährt hat. Unsere Investitionen tragen Früchte."

Beim anschließenden Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021 und die Folgejahre betonte Vorstandsmitglied Ulrich Weßeler, dass die Volksbank Münsterland Nord eine sehr gute Ausgangslage für weiteres Wachstum aufgebaut hat.  „Unsere Liquiditäts- und Vermögenslage ist sehr gut, um die wieder anziehenden konjunkturellen Investitionen der regionalen Unternehmen in vollem Umfang unterstützen zu können“, so Weßeler. „Wir freuen uns auch wieder über mehr Kundenbesuche und Beratungen in unseren etwa 40 Filialen und KompetenzCentern im gesamten Geschäftsgebiet.“

Die Bilanzsumme wuchs um 4,0 % auf 6,9 Mrd. Euro. Das betreute Kundengeschäftsvolumen, also die Summe aller von der Bank und den Verbundpartnern ausgegebenen und anvertrauten Gelder, konnte um 5,6 % auf 14,9 Mrd. Euro gesteigert werden.

Das Kundenkreditgeschäft ist vor allem aufgrund der Zuwächse im Mittelstands- und Immobilienfinanzierungsgeschäft um 4,0 % auf 6,47 Mrd. Euro gestiegen. Der bilanzielle Anteil der Kundenforderungen betrug immerhin 4,66 Mrd. Euro. Auch die Vergabe von Fördermitteln in Höhe von 310 Mio. Euro war ein wesentlicher Baustein für die verschiedensten Finanzierungslösungen. Das Antragsvolumen der Corona-Förderkredite lag bei etwa 64 Mio. Euro.

Das betreute Kundenanlagevermögen erhöhte sich um 6,9 % oder 549 Mio. Euro auf mittlerweile 8,47 Mrd. Euro. Die bilanziellen Einlagen stiegen um 6,3 % auf 5,11 Mrd. Euro. Die Bank konnte das gesamte Wertpapiervolumen derweil auf 2,52 Mrd. Euro ausbauen, was einem Zuwachs von 9,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Nettozuwachs lag kursbereinigt bei 191 Mio. Euro. Das anhaltenden Niedrigzinsumfeld hinterlässt Spuren im Zinsergebnis und ist mit 94,4 Mio. Euro niedriger ausgefallen als im Geschäftsjahr 2019.

Mit der konsequenten Fokussierung auf die Genossenschaftliche Beratung, dem Ausbau der Vermögensbetreuung, dem starken Wachstum im Kredit- und Wertpapiergeschäft sowie der erfolgreichen Immobilienvermittlung konnte das schon im Vorjahr sehr gute Provisionsergebnis noch leicht auf 56,1 Mio. Euro verbessert werden.

Der Verwaltungsaufwand, der sich aus Sach,- und Personalaufwand zusammensetzt, ist um 4,4 % auf 109,9 Mio. Euro gestiegen. Das bilanzielle Eigenkapital konnte nochmals um 2 % gesteigert werden. Die Bank weist damit eine Eigenkapitalunterlegung von 593 Mio. Euro aus.

Dividendenausschüttung

Das Geschäftsergebnis vor Steuern in Höhe von 30 Mio. Euro liegt zwar unter dem Vorjahreswert (56,9 Mio. Euro), sei jedoch vor dem Hintergrund der fusions- und coronabedingten Zusatzbelastungen durchaus als zufriedenstellend zu betrachten. Der Vorstand hat daher im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, den Mitgliedern aus dem Jahresüberschuss eine Dividende von 2 % plus 1 % Bonus auszuschütten. Die Vertreterversammlung folgte dieser Empfehlung.

Bericht des Aufsichtsrates

Vorsitzender Scheiper und Stellvertreterin Elisabeth Schwering hatten dank der zufriedenstellenden Zahlen und Entwicklung der Bank Positives zu vermelden. Scheiper informierte im weiteren Verlauf noch über die Tätigkeit des Aufsichtsrates. Den Bericht über die gesetzliche Prüfung trug Frau Schwering vor. Dabei gab es seitens der Mitgliedervertreter keinerlei Anlass zu Beanstandungen. Der Jahresabschluss wurde ebenfalls gebilligt. Bei den weiteren zur Abstimmung stehenden Beschlüssen erteilte die Versammlung dem Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung.

Die Mitgliedervertreter zeigten trotz räumlicher Distanz auch über die Bildschirme viel Interesse für die Belange rund um ihre Volksbank. Die eingereichten Fragen wurden vom Vorstand bzw. Aufsichtsrat wie üblich noch während der Versammlung bereitwillig beantwortet. Insbesondere die Themen Umgang mit Negativzinsen, Wachstumsperspektiven der Bank oder Dividendenzahlung waren dabei von besonderem Interesse.

„Wir sind froh, dass die Vertreterversammlung trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in digitaler Form reibungslos stattfinden konnte und wir eine sehr hohe Zustimmung für unsere Arbeit erfahren haben. Wir freuen uns ganz besonders, wenn wir uns im kommenden Jahr dann auch wieder persönlich und vor Ort austauschen können“, so Vorstandsmitglied Thomas Jakoby resümierend.

Für 2021 habe die Bank vieles vor, so Hubert Overesch. „Wir stellen fest, dass viele Kunden aktiv nach nachhaltigen Wertpapieranlagen fragen.“ Daher hat die Volksbank Münsterland Nord mit ihrem Partner Union Investment im Rahmen der Fusion den exklusiven Werte Fonds Münsterland Nachhaltig entwickelt. Dieser erfreue sich steigender Beliebtheit. „Mittlerweile haben wir schon deutlich über 50 Mio. Euro an Kundengeldern angelegt, Tendenz steigend.“ Außerdem sei die neue Plattform Wohnen-im-Münsterland (WIM) kurz vor dem Rollout. Hiermit werde die Bank einen großen Schritt in Richtung eines genossenschaftlichen Ökosystems Bauen & Wohnen mit regionaler Ausprägung gehen.

Engagement für und in der Region

Das vergangene Fusionsjahr stand bei der Volksbank Münsterland Nord unter der Überschrift ‚Werte schaffen‘, dem formulierten Oberziel des Zusammenschlusses der drei Volksbanken aus Greven, Münster und Steinfurt. Die Genossenschaftsbank hat ihrer neuen Größe entsprechend Verantwortung in der Region übernommen und ist ihrem sozialen Förderauftrag gerecht geworden. Das Institut schüttete insgesamt 70 Mio. Euro an Kaufkraft für Gehälter und Abgaben sowie über 1 Mio. Euro zur Förderung und Unterstützung sozialer Projekte im Münsterland aus. Geld aus der Region für die Region also – der gelebte genossenschaftliche Ansatz.

Geschäftsjahr 2020: Wachstum trotz Pandemie – Volksbank Münsterland Nord eG lädt zur ersten digitalen Vertreterversammlung
(V.l.n.r): Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Scheiper, Stellvertreterin Elisabeth Schwering sowie die Vorstände Thomas Jakoby, Hubert Overesch, Friedhelm Beuse und Ulrich Weßeler begrüßen zur ersten Vertreterversammlung der neu fusionierten Volksbank Münsterland Nord. Diese wurde komplett digital abgehalten.
Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Elisabeth Schwering spricht im Rahmen der ersten Vertreterversammlung der neu fusionierten Volksbank Münsterland Nord in die Kamera, da diese komplett digital abgehalten wurde. Daneben (v.l.n.r.): Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Scheiper sowie die Vorstände der Volkbank Thomas Jakoby, Hubert Overesch, Friedhelm Beuse und Ulrich Weßeler.
Vorstandsmitglied Ulrich Weßeler spricht im Rahmen der ersten Vertreterversammlung der neu fusionierten Volksbank Münsterland Nord in die Kamera, da diese komplett digital abgehalten wurde. Daneben (v.l.n.r.): Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Scheiper, Stellvertreterin Elisabeth Schwering sowie die weiteren Vorstände der Volkbank Thomas Jakoby, Hubert Overesch und Friedhelm Beuse.

Über die Volksbank Münsterland Nord eG:

Mit dem Ziel, „MEHR“ für Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter zu erreichen, ist nach drei intensiven Jahren der Kooperation im September 2020 die Volksbank Münsterland Nord eG durch den Zusammenschluss der VR-Bank Kreis Steinfurt, Volksbank Greven und Vereinigten Volksbank Münster entstanden. Mit etwa 135.000 Mitgliedern, 1.100 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von 6,9 Mrd. Euro gehört sie zu den führenden regionalen Genossenschaftsbanken in Deutschland. Das kundengetragene Geschäftsmodell basiert auf der genossenschaftlichen Idee (seit 2016 UNESCO-Weltkulturerbe) verbunden mit dem Förderauftrag und Werten, wie Partnerschaft, Nachhaltigkeit, Verantwortung und Regionalität. In einem weitreichenden Geschäftsgebiet (Kreis Steinfurt, Teile des Kreises Warendorf und die kreisfreie Stadt Münster) werden ca. 280.000 Kunden mit einem Geschäftsvolumen von mehr als 15 Mrd. Euro beraten. Die Ergebnisse der Volksbank verbleiben in der Region und fließen gezielt zurück in den heimischen Wirtschaftskreislauf. „DIE Bank unserer Region“ widmet sich nachhaltig der Förderung und Unterstützung sozialer und kultureller Projekte. Das wird jährlich in der Förderbilanz transparent gemacht.