Kreis Steinfurt/24.07.2020 - Am Donnerstag, den 23.07.2020 fand in der Stadthalle Rheine unter strenger Einhaltung der Corona-Hygiene- und Abstandsregeln die ordentliche Vertreterversammlung der VR-Bank Kreis Steinfurt eG statt. Nachdem der ursprüngliche Termin im Mai wegen der Corona-Krise verschoben werden musste, konnte die Versammlung nun unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften durchgeführt werden.
Die Vorstände Hubert Overesch und Ulrich Weßeler zogen für das Geschäftsjahr 2019 eine positive Bilanz. Ob dieser Kurs sich vor dem Hintergrund der Corona-Krise für 2020 so halten lässt, darüber konnten beide noch keine finale Aussage treffen.
Entwicklung der VR-Bank
Zum Stichtag 31. Dezember 2019 konnte die VR-Bank ein Bilanzsummen-Plus von 6,1 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro verzeichnen. Die Kundeneinlagen stiegen ebenfalls um über sechs Prozent (6,3 Prozent) auf 2,3 Mrd. Euro. Das Plus im Kreditgeschäft lag mit insgesamt 2,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau, trotzdem setzte sich der Aufwärtstrend auf 2,2 Mrd. Euro fort.
Ungefähr auf Vorjahresniveau ist auch das Kundenverbundvolumen gestiegen. Diese Kennzahl gibt die Gesamtheit aller Einlagen und Kredite wieder, inklusive der betreuten Produkte der Verbundpartner, wie die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die R+V Versicherungsgruppe und die Fondgesellschaft Union Investment. Hier verzeichnete die Bank einen Zuwachs von 5,2 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro. Das Eigenkapital stieg um 8,6 Prozent auf 278 Millionen Euro.
Dividendenausschüttung
Bei der Verwendung des Jahresüberschusses ist im Regelfall die Ausschüttung einer Dividende an die Mitglieder vorgesehen. Aufgrund des Jahresergebnisses 2019 und der Eigenkapitalausstattung wäre die VR-Bank in der Lage gewesen, eine angemessene Dividende zeitnah auszuschütten. In diesem Jahr folgt die VR-Bank aber der Empfehlung von BaFin und EZB, die angesichts der Corona-Krise und der prognostizierten tiefen Rezession die Bitte formuliert haben, in dieser ungewissen Situation keine Dividende auszuzahlen, sondern die Eigenkapitalsituation weiter zu stärken. Hier trägt die VR-Bank der Notwendigkeit Rechnung, dass den Banken in der Bewältigung der Krise eine zentrale kreditwirtschaftliche Aufgabe zukommt.
Engagement für und in der Region
Soziales Engagement und die Verbundenheit mit der Region erleben aktuell einen ganz neuen Stellenwert. Hier zeigt sich die langjährige Stärke unserer regional verwurzelten Genossenschaftsbank. Im Jahr 2019 wurden die Vereine, Institutionen mit rund 739.000 Euro für Spenden und Sponsoringmaßnahmen unterstützt. Auch die Crowdfunding-Plattform www.vrst.viele-schaffen-mehr.de erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Nach vier Jahren sind über eine halbe Million Euro für 150 Projekte gespendet worden.
Auch die Zusammenarbeit mit der heimischen Wirtschaft hat einen großen Stellenwert. Die VR-Bank investierte 1,5 Millionen Euro in der Region, womit sich die Investitionssumme verdreifacht hat.
Bericht des Aufsichtsrates
Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Peter Döbber informierte über die Tätigkeit des Aufsichtsrats. Den Bericht über die gesetzliche Prüfung trug Wirtschaftsprüfer Dieter Schulz vom Genossenschaftsverband vor. Dabei gab es keinerlei Anlass zu Beanstandungen. Der Jahresabschluss wurde gebilligt. Bei den weiteren zur Abstimmung stehenden Beschlüssen erteilte die Versammlung Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung.
Beschlussfassung über die Fusion
Nach gut drei Jahren intensiver Kooperation und Vorbereitung fand anschließend die Beschlussfassung über die Fusion der VR-Bank Kreis Steinfurt eG mit der Vereinigte Volksbank Münster eG und der Volksbank Greven eG statt.
Die anhaltende Niedrigzinsphase, steigende aufsichtsrechtliche Anforderungen, die zunehmende Digitalisierung und insbesondere ein verändertes Kundenverhalten mit steigenden Ansprüchen sind nur einige Herausforderungen, denen sich die Banken aktuell und zukünftig stellen müssen. Durch eine Bündelung der Kräfte werden Kompetenz und Nähe zum Kunden optimiert.
Bereits am Dienstag erteilte die Vertreterversammlung der Vereinigte Volksbank Münster eG mit einer Mehrheit von 93,7 Prozent ihre Zustimmung zur Fusion. Auch die Mitgliedervertreter der Volksbank Greven eG stimmten Mittwoch mit 100 Prozent der Verschmelzung zu. Die finale Entscheidung stand am gestrigen Abend den Vertretern der VR-Bank Kreis Steinfurt zu. Diese sprachen sich mit 100 Prozent ebenfalls für den Zusammenschluss der drei Häuser aus. Hiermit setzen die Vertreter ein klares Zeichen, sich den Herausforderungen an eine moderne Genossenschaftsbank zu stellen. Mit der Eintragung werden die drei Institute unter dem Namen Volksbank Münsterland Nord eG firmieren. Mit einer Bilanzsumme von gut 6,6 Milliarden Euro gehört die neue Volksbank zu den größten Volksbanken in Deutschland.