Münster. Keine Großveranstaltungen, keine Konzerte und auch keine Messen: All das fällt wegen der Corona-Pandemie aus. Doch was machen Messebauer in diesen Zeiten? Sie setzen auf Plan B.
Das primäre Ziel des münsterischen Messebauer „Schendel & Pawlaczyk“ sei es in den letzten Wochen zunächst gewesen, diese schwere Zeit so gut wie möglich zu überstehen, teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. „Was können und was müssen wir unseren Partnern in Rechnung stellen und was können wir selbst tragen, damit alle zurechtkommen und wir auch nach der Krise noch Kunden und Lieferanten haben?“, erläutert Geschäftsführer Ralf Meyer die Überlegungen. Wie viele andere Unternehmen kam auch „Schendel & Pawlaczyk“ nicht umhin, staatliche Hilfsmittel zu beantragen und auf Kurzarbeit zu gehen.
An die Zeit nach Corona denken
Nun sei es langsam Zeit, an die Phase nach Corona zu denken. Dafür entwickelt das Unternehmen, der eigenen Aussage nach, Lösungen und Produkte, die auch abseits der klassischen Messepräsenz funktionieren.
Zu diesem „Plan B“ gehören unter anderem virtuelle Messen, eine sogenannte Life Box oder Roadshows. Meyer: „Zu Anfang wurden diese Angebote noch recht zögerlich angenommen, doch je länger die aktuelle Situation dauert und das Ende noch nicht absehbar ist, desto mehr Kunden setzen auf unseren Plan B.“ Ein besonderes Projekt hat S“chendel & Pawlaczyk“ kurzfristig für die Volksbank in Münster umgesetzt.
Konzept für Beratungszentrum
Die Volksbank hatte angefragt, ob das Unternehmen ein Konzept für ein temporäres Beratungszentrum erstellen und umsetzen könnte, das die Hygienestandards für eine persönliche Beratung während der Corona-Pandemie ermöglichen sollte. „Das Beratungszentrum wurde innerhalb kürzester Zeit auf einer freistehenden Fläche direkt in Münster erstellt und hat bereits wenige Tage nach dem Auftrag seinen Betrieb aufgenommen“, sagt Meyer.
Mit Blick in die Zukunft ist „Schendel & Pawlaczyk“ vorsichtig optimistisch. Der Entschluss der Landesregierung, Fachmessen wieder freizugeben, sei richtig, da sie ein enormer Wirtschaftsfaktor seien. Doch die reine Freigabe reiche nicht, denn es ginge es auch um die Akzeptanz in der Bevölkerung sowie die Reisebeschränkungen, die vielen Messeaussteller aktuell noch einschränken.